Was macht der Osterhase...

wenn er nicht schlafen kann?

Spaghetti essen wie der Weihnachtsmann? Schafe zählen mit dem Lämmchen? Oder Kniebeugen wie der Maulwurf?

In meiner neuen Geschichte bekommt der müde Osterhase von vielen Freunden Tipps – aber keiner hilft so richtig.
Bis er plötzlich einem kleinen, eigenwilligen Tier begegnet …

 

 

 

 

 

Wenn der Osterhase Schäfchen zählt

Eine Vorlesegeschichte für Kinder ab 4 Jahren

Zum ersten Mal in diesem Jahr ist der Osterhase aufgeregt, denn bald ist Ostern. Und oh Schreck, er muss noch so viele Ostereier bemalen, wie es Kinder auf der Welt gibt. Jetzt macht er sich Sorgen: „Was, wenn ich das nicht schaffe? Dann… dann fällt Ostern aus. Das darf auf keinen Fall passieren!“ Vor lauter Sorgen und Grübeln kann der Osterhase nicht mehr gut schlafen. Von Tag zu Tag wird er müder. Eines Morgens überlegt er: „Wenn ich mir Sorgen mache, kann ich nicht schlafen. Wenn ich nicht ausgeschlafen bin, arbeite ich zu langsam. Und wenn ich zu langsam arbeite, werde ich nicht pünktlich fertig. Was soll ich nur tun?“ 

Der Osterhase ruft seinen besten Freund an: den Weihnachtsmann. „Weihnachtsmann, bist du vor Weihnachten auch manchmal so aufgeregt, dass Du nicht schlafen kannst?“ „Oh ja,“ antwortet der Weihnachtsmann, „dann esse ich eine große Portion Spaghetti mit Käse-Sahnesoße. Davon werde ich müde.“ 

„Das probiere ich mal aus“, denkt sich der Osterhase. Er macht sich eine groooooooße Portion Spaghetti mit Käse-Sahnesoße zum Abendbrot. Aber oh weh, was ist das denn? Davon bekommt er Bauchschmerzen, er krümmt sich und jammert und kann wieder nicht schlafen. 

Am nächsten Tag brennen ihm die Augen vor Müdigkeit. Müde schlurft der Osterhase zur Scheune, um neues Heu für die Osternester zu holen. Auf dem Weg trifft er das Lämmchen. „Hallo Osterhase“, sagt das Lämmchen und hüpft fröhlich um ihn herum, „du siehst aber müde aus. Hast du gestern Abend noch zu lange gespielt?“ „Nein“, antwortet der Osterhase mit hängenden Ohren, „Ich kann nicht schlafen, weil ich wegen Ostern so aufgeregt bin.“  Das kleine Lämmchen hört auf um ihn herumzuspringen und guckt ihn mit schief gelegtem Kopf an. „Das kenne ich von meinen Eltern.“ „Oh, und was machen die, wenn sie nicht schlafen können?“ Nun fängt das kleine Lämmchen wieder an, um den Osterhasen herumzuhüpfen. „Sie zählen dann Schafe, bis ihnen die Augen zufallen.“ Auch das probiert der Osterhase aus. Er zählt: „Eins, zwei, vier…oh nein, verzählt!“ Der Hase kratzt sich am Kopf und versucht es erneut. „Vier, fünf, sieben. Wieder verzählt!“ Das er sich immer verzählt, ärgert ihn so sehr, dass er wieder nicht schlafen kann. 

Am nächsten Morgen trifft er den Hahn, der ihm regelmäßig Eier zum Bemalen liefert. Der Osterhase fragt den Hahn, ob er manchmal auch nicht schlafen kann. „Oh ja“, antwortet der Hahn, „darum trinke ich vor dem Einschlafen immer ein Glas Zauberwasser. Manchmal auch zwei.“ Auch das probiert der Osterhase vor dem Zubettgehen aus. Gluck, gluck, gluck macht er und trinkt ein ganzes Glas Zauberwasser. Aber davon muss er ständig auf die Toilette und kann wieder nicht schlafen. 

Als der Osterhase am nächsten Tag seine Mittagspause auf der Wiese macht, gräbt sich neben ihm der Maulwurf aus der Erde. Auch ihn fragt der Osterhase, ob er manchmal nicht schlafen kann. „Oh ja“, sagt der Maulwurf, „darum mache ich vor dem Einschlafen immer Kniebeugen.“ Das probiert der Osterhase vor dem Einschlafen aus. Er zählt laut mit: „In die Knie, hoch, eins. In die Knie, hoch, zwei. In die Knie, hoch, drei. In die Knie, hoch, vier.“ Für die letzte Kniebeuge holt er noch einmal tief Luft: „In die Knie, hoch, fünf. Uff! Geschafft!“ Das war anstrengend; so anstrengend, dass sein Herz laut gegen seine Brust hämmert. „Poch, poch, poch“, macht es, sodass er wieder nicht einschlafen kann.  

Mittlerweile ist der Osterhase so müde, dass ihm alles schwerfällt. Selbst seine Ohren mag er nicht mehr spitzen. Mit Kopf liegt er auf der Tischplatte. Da hört er ein Geräusch. „Mjam, mjam, mjam“, macht es. Langsam öffnet er erst ein, dann das andere Auge. Direkt vor seiner Nasenspitze entdeckt er ein längliches Tierchen, das aussieht wie eine schimmlige Erbse mit zu vielen Beinen. „He, was machst du da?“, fragt der Osterhase, „frisst du dich etwa durch meinen Tisch?“ Das Tierchen richtet sich auf und stemmt seine Arme in die Seite. „Was glaubst du denn, was ich hier mache? Ich bin bei der Arbeit, denn ich bin ein Holzwurm. Jawohl! Und du bist der Osterhase. Musst du denn keine Ostereier bemalen?“ Der Osterhase richtet sich auf. „Oh doch, das ist ja das Problem. Ich bin so aufgeregt wegen Ostern und der ganzen Ostereier, dass ich nicht schlafen kann.“ „Das kenne ich“, antwortet der Holzwurm, „einem Cousin von mir ging es mal wie dir. Der hat dann jeden Abend zum Einschlafen gelesen. Seitdem ist sein Spitzname Bücherwurm.“ 

Auch das probiert der Hase aus. Er legt sich in sein Bettchen, macht die Nachttischlampe an und holt sein Märchenbuch hervor. Nach einer Geschichte legt er das Buch weg, macht das Licht aus und schließt die Augen. Und siehe da: Der Osterhase kann schlafen und Ostern ist gerettet!

 

Hat Dir die Geschichte gefallen? Oder möchtest Du sie sogar illustrieren und sie mit mir gemeinsam herausgeben? Ich freue mich, von Dir zu hören.

Copyright © Caroline Vulter. Alle Rechte vorbehalten.

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